Donnerstag, 20. Januar 2011

Kampf der Nähmaschine Teil 1





Hallo Leute,

lang lang ist es her, dass es hier Neuigkeiten gab, aber mir fehlte einfach die Zeit die letzten Monate für kreative Experimente und Dokumentationen.
Da ich gerade mein erstes größeres Verkaufsprojekt manage, sitze ich in meiner Freizeit auch wieder viele Stunden vor der Nähmaschine. Gestern dachte ich, es sei die neue provisorische Stromverkabelung meiner Bastelwerkstatt,die zu dem Kurzschluss geführt hatte, als ich aber heute morgen in die Wohnung ging und die Sicherung reindrehte, war es nicht die Lampe die wieder explodierte, sondern meine Nähmaschine, die zu qualmen anfing.
"Oh mein Gott, bloß nicht die Nähmaschine" dachte ich bloß, denn die ist momentan mindestens genauso wichtig wie mein PC und Internetanschluss. Nachdem der Rauch verdampft war, öffnete ich sie kurz, konnte aber nichts groß verschmortes finden. Also habe ich wagemutig einfach weiter genäht und eine Zeit lang nähte sie treu wie immer vor sich hin.
Nächstes Problem, es klackerte dauernd und die Fäden verwurstelten sich alle 3 cm unten bei der Spule. Alles sauber gemacht, und irgendwann gemerkt, dass die Nadel ganz nah am Metallplättchen oben vorbei läuft und evtl. sich da immer kurz verhakt und so aus dem Takt kommt. Nachdem ich dieses Problem gelöst hatte, freute ich mich auf einen problemlosen Endspurt, aber der war mir nicht vergönnt.
Denn ich nahm den Fuß vom Gaspedal, aber die Maschine nähte fröhlich weiter...
Zauberei ???
Nein, da hatte sich wohl was verklemmt. Außerdem hatte sich ein Schräubchen außen gelöst, dass man aber nicht mehr anschrauben konnte, da sich in der Nähmaschine die Fassung verschoben haben muss. Ich habe die gute alte Dame ja schon öfters geöffnet, aber so tief ins Innenleben bin ich noch nie eingedrungen. Also wurde sie nun von unten aufgeschraubt,(davon habe ich leider keine Fotos gemacht) und obwohl ein technischer Nähmaschinenlaie, haben hier meine allgemeinen Schreinermaschinenwartungskenntnisse doch gut geholfen. Die Schraube war wieder an ihrem Platz, aber sobald der Stecker die Nähe der Steckdose erreichte, fing sie an auf Höchstgeschwindigkeit zu nähen, und das, ohne dass ich sie dazu aufgefordert hätte.
Also habe ich mir als letztes den Fußschalter vorgenommen und das Innenleben zerpflückt.
Auch wenn ich von einem neuen Multimaschinchen träume, bin ich manchmal froh, dass so eine alte Pfaffnähmaschine so simpel und stabil aufgebaut ist, dass sogar ein Semilaie wie ich sie ohne große Probleme reparieren kann. Keine zusammengeschweißte Plastikscheisse, keine Spezialverschlüsse-nur-für-den-Fachmann-zuöffnen. Einfach ein paar Schräubchen und ein simpler Mechanismus und siehe da,das Baby näht nach dieser großen Säuberungs- und Reparieraktion wieder einwandfrei. Ein hoch auf die alten Qualitätspfaffmaschinen!